Mittwoch, Mai 21, 2014

Southbridge - FINALE

Morgen ist es soweit..
Ich verlasse Neuseeland nach acht Monaten.
Nach Queenstown bin ich noch für ca. zehn Tage zurück zu meiner Gastfamilie nach Southbridge gegangen - und nun sitze ich hier. Ich weiß nicht so recht, ob ich lachen oder weinen soll - ich glaube beides. Ich freue mich natürlich auf meine Familie, Freunde etc., aber bin ebenfalls super traurig meine Familie in Neuseeland zu verlassen und die Unsicherheit, sie alle noch einmal in meinem Leben wiederzusehen, macht es nicht einfacher..
So blöd es sich anhört, aber die Dinge werden ihren Lauf nehmen und ich werde sehen, wo sich mich hinführen! Ich hoffe, eines Tages zurück nach Neuseeland!

CHEERS!

Donnerstag, Mai 01, 2014

Queenstown - Otago

Da ich kaum, bis gar kein Geld mehr besaß, musste ich mich auf dem schnellsten Weg um einen Job kümmern. 
Glücklicherweise traf ich durch Zufall einen Bekannten in Queenstown, der mir letztendlich einen Job besorgen konnte. So fuhr ich nach einem zweiwöchigen Aufenthalt bei meiner Familie in Southbridge wieder runter nach Queenstown.

Und nun sitze ich hier seit jetzt fast einen Monat in Queenstown, arbeite morgens im Hostel für eine kostenlose Unterkunft und Nachmittags geht es dann für einige Stunden mit dem Auto los, öffentliche Toiletten reinigen.
Ich werde hier wahrscheinlich noch bis Mitte Mai arbeiten und dann geht es auch schon nach vier Tagen Sydney und vier Tagen Bangkok wieder Richtung Deutschland.
Schon verrückt, nach fast acht Monaten Neuseeland bald wieder in Deutschland zu sein.

 Queenstwon

Catlins - Milford Sound - Queenstown

Southbridge. Wichtigste Sachen zusammenpacken. Andi. Nils. Auto. Queenstown. Eine Woche mit Leon. Feiern. Entspannen. Was tun? Auto mieten. Kein verfügbares Auto in Queenstown - Dunedin. Nächster Morgen. Bus nach Dunedin. Iside. Auto mieten. Auf geht´s. Catlins. Den gesamten Tag im Auto sitzen. Nachts den Campingplatz suchen. Müde. Kalt. Ein Schlafsack und eine Isomatte. Im Auto schlafen. Unbequem. Keinen Schlaf. Sonnenaufgang. Kalt. Weiterfahren. Milford Sound. Wunderbares Wetter. Sonne. Warm. Wieder den ganzen Tag Auto fahren. Kurz vor dem Milford Sound auf einen Campingplatz. Feuer. Sonnenuntergang. Nice!
Nächster Tag. Regen. Nebel. Zum Milford Sound. Regen. Regen. Regen. Keine Bootsfahrt. Café. Zurück nach Queenstown. Entspannter Tag. Nächster Tag das Auto zurückbringen. Dunedin. Bus nach Christchurch. Dort Freunde treffen. Kochen. Bis zum nächsten Tag Mittags Sachen zusammenpacken. Sonne genießen. Flughafen Leon. Zurück nach Southbridge.

Dienstag, April 29, 2014

North West Circuit - Stewart Island / Rakiura

Der Stewart Island Track. 
Die Beschreibung vom "North West Circuit" auf der Homepage der "Department of Conservation" beginnt mit den Sätzen: "For experienced trampers, the multi-day North West Circuit is a wonderful adventure round Stewart Island northern coast. Sweeping beaches, rocky headlands and stunning scenery are the rewards for the fit and well-equipped."
Besonders ich hatte die besten Voraussetzungen für den elf Tages Track: Noch nie zuvor war ich getrampt (wandern über mehrere Tage mit Rucksack) oder überhaupt in Neuseeland gewandert, besaß in meinem Backpack nur unpraktische Sommerbekleidung und wirklich "fit" ist man nach ständigem Entspannen in der Sonne oder im Caravan auch nicht. Aber der Wille zählt und so machten Lisa, Andy, Jo und ich uns trotzdem auf den Stewart Island Track.
Die Anreise nach Stewart Island stellte sich allerdings als viel umständlicher heraus, als es eigentlich gedacht war.
Ursprünglich wollten Jo, Andy und ich mit dem Auto von Motueka nach Christchurch fahren, dort Lisa abholen und dann weiter mit dem Auto ganz in den Süden von Neuseelands, nach Bluff fahren, um von dort die Fähre nach Stewart Island zu nehmen und den Track zu machen.
Bis nach Christchurch verlief noch alles nach Plan. 
Doch dann kam der noch zu erneuernde "WOF" (ungefähr vergleichbar mit dem deutschen TÜV), den das Auto vor der Weiterreise in den Süden brauchte und der änderte einfach alles! 
Es zeigte sich nämlich, dass an dem Auto viel mehr Teile repariert werden müssten, als eigentlich erwartet. So beschlossen wir schlussendlich einige Tage Aufenthalt in Christchurch einzuschieben und das Auto zu reparieren.
Leichter gesagt als getan: Nach einem kompletten Tag, der aus unzähligen Telefonaten, Besuchen von Autohändlern, Werkstätten und Schrottplätzen bestand, mussten wir feststellen, dass auf der gesamten Südinsel das gesuchte Ersatzteil für das Auto nicht vorhanden war.
So änderten wir unsere Pläne erneut und beschlossen schließlich das Auto in Christchurch auf einem Parkplatz für die Zeit auf Stewart Island stehen zu lassen und am nächsten Tage nach Invercargill zu hitchhiken.
Total abgenervt stellten wir uns schließlich auf einen kostenlosen Campingplatz und wollten uns den darauffolgenden Tag aufmachen. 
Doch auch diesen Plan konnten wir im Endeffekt nicht verfolgen.
Am nächsten Morgen platze uns glücklicherweise nach einigen Metern Fahrt der Reifen und ein Hebekreuz hatten wir natürlich auch nicht dabei. 
Dadurch, dass der Campground kostenfrei war, befand sich der Platz vorteilhafterweise im Nirgendswo und keine Menschenseele war anwesend.
So stellten Lisa und ich uns an die Straße und hielten nach Hilfe ausschau.
Und dann kam das größte Glück, das wir uns je vorstellen konnten!
Ein Mann, der, wie sich herausstellte Hobby-Mechaniker war, half uns schließlich den Reifen zu wechseln, lud uns zu seiner Familie nach Hause ein, uns Dusche, Essen und Übernachtung bereit stellte und uns im Endeffekt anbot, das Auto in der Zeit, in der wir den Track machen, zu reparieren.
Und so lernten wir unsere - ich kann schon fast Gastfamilie sagen - kennen. Sprichwörtliches Glück im Unglück.
So kamen wir, nach einer sehr rauen Fährfahrt, die wirklich nichts für Seekranke war, einige Tage später endlich auf der Insel an und starteten den darauf folgenden Tag mit der Wanderung.
Unser Tagesablauf bestand darin, um ca. 12 am loszulaufen (wir haben uns jedes Mal vorgenommen den nächsten Tag um spätestens zehn Uhr loszulaufen, damit man früher auf der Hut ist, aber natürlich ist daraus nie etwas geworden :D ). Zwischen fünf bis acht Stunden über Felsen, Wurzeln, Berge hoch und runter zu klettern und sich eigentlich jeden Tag mindestens zehn mal durch den teilweise kniehohen Matsch mit dem Backpack zu kämpfen und dabei häufiger auch mal in den Schlamm zu fallen und dann die letzte halbe Stunde bis zur Hut bei jeder Kurve denken: "Gleich hinter der Ecke kommt das Schild »Bis zur Hut 5 min« ". 

Zusammenfassend kann ich sagen:
1. Hatten wir super super Glück mit dem Wetter. Normalerweise regnet es auf Stewart Island jeden Tag und es ist schon eine große Ausnahme, wenn es mal drei Tage nicht hintereinander regnet. Bei uns hat es in den zehn Tagen genau zweimal kurze starke Schauer gegeben.
2. Der Track war schon echt anstrengend und teilweise hat man sich einfach nur auf dem Weg gedacht: "Ich will nicht mehr. Noch drei Stunden vor mir und ich bin schon fünf Stunden gelaufen. Warum mache ich das hier eigentlich? ABER: Jedes Mal, wenn wir auf der Hut ankamen und dann endlich entspannen konnten, wusste man, wieso man das hier alles macht. Das "Hutleben", das Feuer im Kamin jeden Abend, das Essen kochen mit dem Gaskocher usw.. 
- Das hört sich jetzt alles ein bisschen sentimental an und wenn man es nicht selber erlebt hat, kann man das alles glaube ich nicht ganz nachvollziehen. Aber das Gemeinschaftsgefühl hat sich unglaublich gestärkt und ich zumindest habe das Gefühl, dass ich seit dem Track rücksichtsvoller geworden bin und mich ein bisschen besser kennengelernt habe.
3. Die Landschaft war teilweise echt atemberaubend. 
Dadurch, dass es sich bei diesem Track um keinen "Great Walk" handelt (die Great Walks sind sehr beliebte und dadurch auch sehr "besuchte" Wanderwege), sind uns kaum Menschen begegnet und die Vorstellung, dass du grade eine Aussicht hast, die du nur haben kannst, wenn du diesen Walk machst, ist schon echt verrückt.

Ein weiteres Highlight war der Moment, als wir nach fast zwei Wochen die Straße zum Hostel hochgingen und wussten, dass wir gleich endlich wieder in der Zivilisation sein würden. Endlich wieder duschen. Warm. Ein bequemes Bett und und und.

Auf der einen Seite waren wir glaube ich alle froh wieder den gewohnten Standard zu haben aber ich glaube es ging den anderen Dreien auf der anderen Seite auch so, dass die vergangenen zehn Tage echt ein Erlebnis waren und die Zeit, so anstrengend die Tage teilweise auch waren, unvergesslich waren.

 Fahrt Motueka - Christchurch
Christchurch